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Erfahrungsbericht: Interview mit einem Lehrer aus Rheinland-Pfalz

Herr Schacht vom Gymnasium Edenkoben steht uns Rede und Antwort: Warum macht er mit seinen Schülern bei JUNIOR mit? Welchen Herausforderungen begegnet er? Was rät er interessierten Lehrern?


Sie haben das Programm JUNIOR expert im Leistungskurs Bildende Kunst am Gymnasium Edenkoben durchgeführt. Was hat Sie dazu bewogen, JUNIOR als Partner zu wählen?

Eine praktische Erfahrungen mit JUNIOR ist durch eine vorherige Teilnahme als Zweitlehrer vor sechs oder sieben Jahren bereits vorhanden.  

Die Idee zur Gründung dieser Schülerfirma entstand aus den Tätigkeiten und Lerninhalten des Leistungskurses „Bildende Kunst“. Um den Schülern praktische Erfahrungen zu bieten, wurde überlegt, aus den erstellten Bildern einen Kalender zu kreieren. Gleichzeitig sollte damit auch der praktische Bezug in den Unterricht integriert werden.

Die Einrichtung der Schülerfirma wurde auch durch die Wünsche der Schülerinnen und Schüler für die Methodentage an der Schule untermauert. Ein Vorschlag bestand in der Vermittlung praktischer Wirtschaftskenntnisse, wie sie zur Bewältigung des Alltags benötigt werden.   


Gab es auf Ihrer Seite Sorgen, JUNIOR in einem wirtschaftsfremden Fach durchzuführen? Wie sind Sie diesen Sorgen begegnet?

Bei jeglichen Sorgen und Problematiken kommt es immer auf den Anspruch und Ehrgeiz des JUNIOR Unternehmens sowie des betreuenden Schulpaten an.  

Zwei sich mitunter auch bedingende Themenbereiche haben sich dabei besonders heraus kristallisiert: die zur Verfügung stehende Zeit sowie die Vermittlung des vorgeschriebenen Stoffes.  

Die Führung eines JUNIOR Unternehmen nimmt in einem Fach ohne Wirtschaftsanteil doch recht viel Zeit in Anspruch, die nicht für die vorgeschriebenen Lehrinhalte aufgewendet werden kann. Das Unternehmen KUNSTHONIG hat sich neben der Ausführung der Schülerfirma jede Woche in einer Freistunde getroffen. Trotzdem müssen die Inhalte des Lehrplans in einer anderen Weise vermittelt werden, da die Unterrichtszeit für beide Elemente nicht ausreicht.


Was würden Sie anderen Lehrern raten, die JUNIOR in einem wirtschaftsfremden Fach durchführen möchten?

1. Die Durchführung einer Schülerfirma sollte kein Anlass sein, ein Wirtschaftsunternehmen nachzuahmen, sondern eine Chance, die Kernkompetenzen des Fachbereiches zur Ausgestaltung der Geschäftsidee gewinnbringend einzubringen.   

2. Bei der Betreuung eines Schülerunternehmens muss man sich nicht als Einzelkämpfer fühlen. Stattdessen kann man die zentralen Veranstaltungen nutzen, um ein Netzwerk mit anderen Schulpaten zu bilden.


Über die JUNIOR Schülerfirmenprogramme hatte Ihr Unternehmen die Möglichkeit, einen Workshoptag mit der Medienagentur Pixelschupser zu verbringen. Wie haben Sie und die Schülerinnen und Schüler diesen Tag erlebt?

Das Unternehmen hat insgesamt eine Woche mit den Pixelschupsern verbringen können, in der nicht nur ein neues Logo, sondern auch neue Produkte entwickelt wurden. Außerdem vermittelten die Medienexperten Grundkenntnisse im Bereich Design.  

Die Woche wurde von den Schülerinnen und Schülern als das größte Highlight des Schülerfirmenjahres bezeichnet. Der Kontakt zur Agentur ist auch nach dem Workshop nicht abgebrochen: Die Agentur hat das Unternehmen auf dem JUNIOR Landeswettbewerb besucht und ihnen die Daumen für eine Platzierung gedrückt.


Welche Entwicklungen haben Sie bei den Schülerinnen und Schülern entdeckt? (fachlich wie sozial)

Die Teilnahme an den JUNIOR Schülerfirmenprogrammen schult in einem besonderen Maße die Selbstdarstellungskompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gerade durch die Teilnahme an den Veranstaltung der IW JUNIOR, wie dem Unternehmertreff, dem Landeswettbewerb, aber auch durch die schulinternen Veranstaltungen, wie dem Verkauf von Anteilscheinen, schulen die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, sich und ihre Idee vor einem großen und zum Teil unbekannten Publikum zu präsentieren.


Welche Erfahrungen haben Sie als Schulpate bei der Durchführung der JUNIOR Programme gemacht?

1. Man darf den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen.  

2. Verlässlichkeit der Schülerinnen und Schüler muss teilweise aktiv eingefordert werden.  

3. Teilweise muss man als Schulpate stärker eingreifen und Strukturen vorgeben, damit die Schülerinnen und Schüler weiter ihr Ziel vor Augen haben.


Die Fragen stellte Christina Terp, Projektmanagerin für Rheinland-Pfalz.

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