Go Back JUNIOR Navigator: 7 Finanzen

Ein wachsames Auge auf die Kalkulation haben

In der Gründungsphase haben wir euch vorgestellt, wie wichtig es ist, den richtigen Preis für euer Produkt zu finden. Er bestimmt die Kaufbereitschaft eurer Kunden und die Einnahmen eures Unternehmens. Legt ihr einen zu niedrigen Preis fest, sind unter Umständen eure Ausgaben nicht gedeckt und ihr macht Verluste. Zentrale Aufgabe der Finanzabteilung ist es, ein wachsames Auge auf die Preiskalkulation zu haben. Die Kosten zur Herstellung eures Produktes/eurer Dienstleistungen werden aufgeteilt: Es gibt die fixen Kosten und die variablen Kosten

Die fixen Kosten – auch Fixkosten genannt – entstehen unabhängig davon, ob ihr produziert oder nicht. Diese Kosten stehen von Beginn an fest und verändern sich in der Regel nicht.

Beispiele: 

  • Ihr habt einen Vertrag für eine Internetseite abgeschlossen, die monatlich 5,00 Euro kostet.
  • Für die Nutzung der Werkstatt eurer Schule zahlt ihr eine jährliche Pauschale in Höhe von 120,00 Euro an den Förderverein.
  • Für die Produktion von 1.500 Flyern zahlt ihr 45,00 Euro. 

Ihr seht: Egal ob ihr 1 oder 2.000 Stück eurer Produkte herstellt und verkauft – die Fixkosten bleiben gleich. 

Variable Kosten verändern sich mit der Menge an Produkten, die ihr im JUNIOR Unternehmen herstellt. Mit jedem zusätzlichen Produkt steigen die variablen Kosten.

Beispiele: 

  • Euer JUNIOR Unternehmen produziert T-Shirts. Ein Shirt kostet im Einkauf 12 Euro, zwei Shirts 24 Euro usw.
  • Für die Herstellung eines Produktes benötigen drei Teammitglieder insgesamt drei Stunden. Der Lohnsatz liegt bei 0,50 Euro. Die variablen Kosten für die Löhne der Teammitglieder betragen für eine Produkteinheit 4,50 Euro (3 x 3 x 0,50 Euro). 

Wenn euer Produkt aus vielen einzelnen und schwer zu bewertenden Materialien wie z. B. Farben oder Stoffen besteht, ist es mühsam, die exakten Kosten für die eingesetzte Materialmenge zu bestimmen. Für diese Materialien ist es empfehlenswert, die variablen Kosten für ein Produkt oder alle Produkte insgesamt zu schätzen.  

Ihr kennt alle eure fixen und variablen Kosten? Dann überlegt euch als Nächstes, wie viele Produkte ihr in einem bestimmten Zeitraum (Monat, Jahr) verkaufen könnt (= geschätzte Absatzmenge). Dies ist nicht allein Aufgabe der Finanzabteilung – insbesondere Vorstand und Marketingabteilung sollten hier mitreden. 

Hier ein Beispiel eines JUNIOR Unternehmens, das Jutebeutel herstellt:

Die Gesamtkosten pro Jahr betragen 700,00 Euro (variable Kosten + fixe Kosten). Um alle Kosten des JUNIOR Unternehmens zu decken, muss ein Jutebeutel 14,00 Euro kosten. Ist dies der Verkaufspreis? Die Antwort lautet nein, denn als JUNIOR Unternehmen wollt ihr vermutlich einen Gewinn machen. Dafür müsst ihr einen Gewinnanteil in den Verkaufspreis einkalkulieren. Angenommen, dieser Gewinn beträgt 2,80 € pro Beutel – dann läge der Verkaufspreis bei 16,80 €, oder? 

Achtung! In den Programmen JUNIOR advanced und JUNIOR expert müsst ihr zusätzlich noch die Umsatzsteuer in euren Preis kalkulieren. Wie bei echten Unternehmen fällt sie in Höhe von 19 Prozent auf alle Verkäufe an. Diese Steuer wollt ihr als Unternehmen nicht selbst zahlen. Daher gebt ihr die Umsatzsteuer mit dem Verkaufspreis an eure Kundschaft weiter. Der Bruttopreis (mit Umsatzsteuer) beträgt somit am Ende 19,99 Euro (16,80 Euro x 1,19). Rechnerisch ist dies der passende Preis für das Produkt der JUNIOR Unternehmen. Welche Überlegungen bei der finalen Preisfindung noch eine Rolle spielen, haben wir im Abschnitt Marketing – „Zu teuer oder zu billig? Was ist der richtige Preis für mein Produkt?“ erklärt.

 

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